Jiaogulan – das Kraut der Unsterblichkeit
Heute möchte ich euch eine besonders interessante und äußerst gesunde Gartenpflanze vorstellen: Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum), auch das „Kraut der Unsterblichkeit“ genannt. Ob man durch den Verzehr tatsächlich unsterblich wird, sei dahingestellt; Fakt ist aber, dass die Pflanze eine beachtliche Konzentration an wertvollen sekundären Pflanzenstoffen vorweisen kann, die eine ähnliche Wirkung wie Ginseng haben. In der chinesischen Medizin wird Jiaogulan schon seit Jahrhunderten eingesetzt, um zu stärken, zu entgiften und den Stoffwechsel auszugleichen.
Salat oder Tee
Man kann die frischen Blätter als Salat oder spinatähnlich verwenden. Außerdem kann sowohl aus den getrockneten als auch aus den frischen Blättern ein Tee zubereitet werden (dazu 1–2 Teelöffel Jiaogulankraut mit 1–2 Tassen kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen). Der Tee schmeckt leicht grasig, etwa mit Grüntee vergleichbar.
Im Großen und Ganzen sollen die Blätter regulierend wirken: Wo zu wenig Energie ist, verstärken sie, und wo zu viel Energie ist, schwächen sie ab. So können sie beispielsweise zu hohen Blutdruck senken und zu niedrigen steigern. Auch zur Vorbeugung gegen Krebs, Schlaganfall und Herzinfarkt kann man Jiaogulantee angeblich trinken. Jiaogulanblätter sollen außerdem erhöhte Blutfettwerte senken, sowohl die Triglyceride als auch das schädliche LDL-Cholesterin.
Kletternd und hängend, drinnen wie draußen
Abgesehen von den guten Inhaltsstoffen finde ich die Pflanze auch optisch sehr ansprechend. Jiaogulan ist eine Kletterpflanze, deren Ranken eine Länge von vier bis acht Metern erreichen. Ich hab sie sowohl im Garten, wo sie auf Rankgerüste klettert, aber auch ein guter Bodendecker ist, als auch am Balkon, wo sie als Hängepflanze im Topf wächst. Jiaogulan ist im Freiland nur bedingt winterhart, aber auch gut fürs Zimmer geeignet. Da sie es als Dschungelpflanze warm und feucht mag, passt sie z.B. ideal ins Badezimmer.
Das Laub von Jiaogulan zieht im Herbst ein und treibt im nächsten Frühjahr wieder aus. Überwintert man die Pflanze aber an einem hellen und warmen Standort im Haus, wächst sie das ganze Jahr über. Werden die Blätter im Herbst oder Winter gelb, schneidet man sämtliche Triebe knapp oberhalb der Erde ab; sie treiben dann wieder frisch aus.
Hinweis: Diese Informationen dienen nicht für Diagnosezwecke oder als Therapieempfehlung, sie ersetzen auch nicht den Weg zum Arzt. Bitte klärt Wirkungen, Dosierung und Nebenwirkungen mit einem Arzt oder Apotheker ab.