Mischkultur und Fruchtfolge im Gemüsegarten
Der Frühling scheint grad wieder eine Pause einzulegen – eine perfekte Zeit, um die Planung für den Gemüsegarten machen. Gar nicht so einfach, denn nicht alle Pflanzen vertragen sich miteinander (hier ein paar Beispiele) – und umgekehrt sollte man auf jeden Fall berücksichtigen, wer gut zusammenpasst und sich gegenseitig fördert. Ein Klassiker sind etwa Zwiebeln und Karotten, die sich gegenseitig die Zwiebel- bzw. Möhrenfliege vom Leib halten. Oder die Kombination Bohnen und Bohnenkraut (letzteres hält die Schwarze Bohnenlaus fern – und auch kulinarisch passen die beiden übrigens gut zusammen). Weitere Beispiele für gute Nachbarn habe ich hier für euch gesammelt.
Wer passt zu wem?
Zu beachten sind bei den Pflanzpartnern aber auch die Wuchsform (das Gemüse soll sich nicht gegenseitig den Platz wegnehmen), der Licht- und Wasserbedarf oder das Wurzelsystem (Flach- und Pfahlwurzler zusammensetzen).
Und das allerwichtigste: Nie zwei Jahre hintereinander dieselben Pflanzenfamilien auf einen Platz setzen, und Schwach-, Mittel- und Starkzehrer abwechseln. Nur so breiten sich keine Schädlinge aus und wird der Boden nicht langfristig ausgelaugt. Deshalb ist das erste, was ich in meiner Planung mache, das Gemüsebeet in vier Teile einzuteilen:
Die Segmente für Stark-, Mittel- und Schwachzehrer sowie Brache rücken jedes Jahr um ein Feld weiter – so kann sich jedes Viertel alle vier Jahre regenerieren, idealerweise in Kombination mit einer Gründüngung (ich nehme dazu Phacelia, siehe Beitrag hier >>>).
Zusätzlich sollten sich in den einzelnen Segmenten auch die Pflanzenfamilien abwechseln, damit dem Boden jedes Jahr unterschiedliche Nährstoffe entzogen werden und sich pflanzenspezifische Schädlinge nicht weitervermehren. Hier habe ich euch die wichtigsten zusammengefasst: >>>
Es ist sinnvoll, sich wirklich einen genauen Plan zu zeichnen, mit realistisch dimensionierten Pflanzen(reihen)größen. Zu eng gesetzte Pflanzen machen sich nur unnötig gegenseitig Konkurrenz. Außerdem könnt ihr so (falls ihr nicht an Ort und Stelle aussät) eine genaue Einkaufsliste mit den benötigten Pflanzen erstellen. Umgekehrt helfen zu große Pflanzabstände nur dem Unkraut, aber das ist eine andere Geschichte …
Masterplan
Ich muss gestehen, dass die Basis-Planung mit den vier alternierenden Teilen und der Abwechslung der Familien, möglichst noch unter Berücksichtigung guter und schlechter Gemüsenachbarn, schon komplex genug ist, und ich mich bisher darauf beschränkt habe. Die Kür wäre jedoch, auch darüber nachzudenken, wie man die vorhandene Beetfläche möglichst effizient nützt – nämlich über die ganze Saison (oder vielleicht das ganze Jahr) gesehen. Sprich: Wie man die Pflanzungen so einteilt, dass überall, wo abgeerntet wurde, sofort etwas Neues gepflanzt / gesät werden kann, sodass es nie zu „leeren“ Flecken kommt (die man relativ sinnbefreit jätet). Wenn sich meine Erfahrungen in diese Richtung erweitern, erfahrt ihr es natürlich in meinem Blog.
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Welche Gemüsesorten kombiniert ihr am Beet? Ich freue mich über eure Nachrichten.
(Bild: Florentine / pixelio.de)