Salbei: Arzneipflanze des Jahres 2023
Ich liebe Salbei: sowohl im Garten (weil hübsch und ökologisch wertvoll) als auch kulinarisch. Weil er darüber hinaus auch viele wertvolle Inhaltsstoffe hat, wurde der Echte Salbei (Salvia officinalis) vom „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ an der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2023 gewählt.
Innere Werte
Als Hausmittel ist Salbeitee wohl den meisten bekannt – ob zum Trinken bei Husten oder zum Gurgeln bei Halsschmerzen. Der Echte Salbei enthält ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe und soll antibakeriell, antiviral, krampflösend und entzündungshemmend wirken. Auch Sodbrennen und Blähungen kann er lindern. Zukunftspotenzial sieht der „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ unter anderem in der Behandlung von Alzheimer-Demenz. Schwangere sollten Salbei wegen des enthaltenen Thujons (das in hoher Dosierung ein Nervengift ist) aber lieber meiden.
Salbei in der Küche
Salbeitee ist jetzt vielleicht kein kulinarischer Hochgenuss – die frischen Blätter dafür umso mehr. Traditionellerweise nutzt man sie etwa für Saltimbocca, wo Kalbsschnitzel vor dem Braten mit Prosciutto und Salbei umhüllt werden. Ich mag auch ganz pur in heißer Butter geschwenkte Salbeiblätter zu Pasta – vielleicht noch etwas Parmesan darübergerieben, mehr braucht es nicht.
Salbei im Garten
Salvia officinalis ist auch im Garten ein Highlight: Die dekorativen Blätter sind immergrün (deswegen können sie auch das ganze Jahr über frisch geerntet werden!), und von Juni bis August sind die violetten Blüten eine wichtige Futterquelle für Bienen und Hummeln. Optimal ist ein sonniger, trockener Standort. Ein mäßiger Rückschnitt im Frühling regt neues Triebwachstum an, und die Pflanze verholzt unten nicht so schnell. Ein bisschen aufpassen muss man an kalten Standorten, denn der Echte Salbei ist nicht verlässlich winterhart. Ich habe zwei große Salbeisträucher vor eine helle Mauer gepflanzt, die an sonnigen Wintertagen Wärme reflektiert, und sie entwickeln sich dort seit Jahren prächtig. Auch die verschiedenen Sorten haben eine unterschiedliche Winterhärte – buntlaubige Sorten sind etwa empfindlicher; ich habe mich für die robuste Sorte „Berggarten“ entschieden.
Habt ihr Salbei im Garten – oder vielleicht Rezepttipps für mich?
Hinweis: Die Informationen dieses Artikels dienen nicht für Diagnosezwecke oder als Therapieempfehlung, sie ersetzen auch nicht den Weg zum Arzt. Bitte klärt Wirkungen, Dosierung und Nebenwirkungen mit einem Arzt oder Apotheker ab.
