Genuss, Natur

Scharbockskraut: Vitamin C am Wegesrand

Während die Vegetation fast überall noch braun und kahl ist, sprießen vielerorts schon die frischgrünen, glänzenden Blätter des Scharbockskrauts (Ficaria verna) in der Wiese.

 

Sein Name leitet sich vom alten Namen für Skorbut (Scharbock) ab, weil seine Blätter gegen diese Mangelkrankheit gegessen wurden – als eine der ersten Vitamin-C-Quellen des Jahres nach einem langen Winter ohne Frischgemüse. Wohlgemerkt: die jungen Blätter vor der goldgelben Blüte ab März, denn danach sind sie, wie auch alle anderen Teile des Scharbockskrauts, giftig.

 

Auch Seefahrer, die auf ihren langen Reisen oft kein frisches Obst und Gemüse zur Verfügung hatten, nahmen die Pflanze übrigens gerne mit, um Skorbut vorzubeugen.

 

Salat gegen Frühjahrsmüdigkeit

Heute hat das Scharbockskraut keine Bedeutung mehr als Heilpflanze, seine jungen Blätter können aber in kleinen Mengen durchaus etwa in Salate gemischt werden. Sie haben einen scharfen und leicht bitteren Geschmack.

 

Man kann die Blätter auch für einen Tee trocknen, der, innerlich angewendet, gegen Hautkrankheiten helfen soll. Beim Trocknen werden etwaige giftige Bestandteile übrigens abgebaut.

 

Bestimmung

Um eine Verwechslung (z.B. mit anderen, giftige(re)n Hahnenfußgewächsen) auszuschließen, schaue ich mir immer schon im Voraus fürs nächste Jahr an, wo ich während der Blütezeit (März bis Mai) größere Bestände von Scharbockskraut entdecke – oft in feuchteren Wiesen oder lichten Laubwäldern. Die Kombination aus der auffälligen Blüte und den typischen glänzenden, gekerbten Blättern macht die Bestimmung dann leichter. Ab Ende Mai zieht die Pflanze wieder ein, die oberirdischen Teile sterben also ab und die Wurzelknollen warten in der Erde darauf, im nächsten Frühling wieder durchzustarten.

Ficaria verna Ranunculus Hahnenfußgewächs Heilpflanze Vitamin C Frühjahrsmüdigkeit Salat

Die leuchtend gelben Blüten des Scharbockskrauts erfreuen im Frühling. Zum Sammeln der Blätter ist es dann aber zu spät.