
Schmerzmittel aus Weidenrinde
Letztens musste ich leider meine Weide im Garten roden – ein Sturm hatte den Stamm auseinandergebrochen. Bevor die Zweige kompostiert wurden, habe ich aber zumindest Streifen der Rinde abgezogen und getrocknet. Warum? Weil sie Salicin enthält, eine Substanz, die der synthetischen Acetylsalicylsäure ähnelt – Weidenrinde ist quasi das „Aspirin der Natur“.
Heilwirkung
Weidenrinde soll schmerzlindernd und entzündungshemmend sein und etwa gegen Fieber, Kopfschmerzen und Erkältungskrankheiten helfen; sie ist dabei für viele Menschen oft besser verträglich als Aspirin. Die Kehrseite ist, dass die Wirkung erst später einsetzt als bei einer herkömmlichen Schmerztablette – beim Tee dauert es etwa zwei bis drei Stunden.
Deshalb scheint die Weidenrinde auch zur Behandlung chronischer Schmerzen (Rückenschmerzen, Arthrose etc.) ganz gut geeignet zu sein, denn sie entfaltet ihre Wirkung langsam, diese hält aber dafür länger an.
Sammeln und Trocknen
Am besten schält man die Rinde mit einem Messer von zwei- bis dreijährigen Ästen – sie löst sich normalerweise sehr leicht. Sie wird dann nicht sofort kleingeschnitten, sondern in langen Streifen getrocknet (für ca. 48 Stunden auf einem Trockengitter oder Geschirrtuch, bei Zimmertemperatur und nicht in der direkten Sonne). Danach die getrockneten Streifen in ein luftdicht verschlossenes Gefäß geben und dunkel lagern.
Tee aus Weidenrinde
Erst kurz vor der Zubereitung werden die getrockneten Streifen in kleine Stücke geschnitten. Ihr braucht für eine Tasse Tee ca. einen Teelöffel davon. Mit heißem Wasser übergießen und zugedeckt zehn Minuten ziehen lassen. Über den Tag verteilt kann man zwei bis drei Tassen trinken.
Kaltwasserauszug
Man kann auch zwei Teelöffel Weidenrinde mit zwei Tassen kaltem Wasser übergießen und die Mischung über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Morgen die Rinde abfiltern und den Auszug zweimal täglich über den Tag verteilt trinken.
Hinweis: Diese Informationen dienen nicht für Diagnosezwecke oder als Therapieempfehlung, sie ersetzen auch nicht den Weg zum Arzt. Bitte klärt Wirkungen, Dosierung und Nebenwirkungen mit einem Arzt oder Apotheker ab.
Ich habe meinen kleinen Hunden immer Weidenzweige zum knabbern gegeben wenn sie im Zahnwechsel waren. Daran haben sie ewig rumgeknabbert – die wussten wohl was gut tut.
Sonnige Grüße vom Arnoldsee
Kurti
Wow, das ist ja interessant! Muss ich mir merken. 🙂
Liebe Grüße,
Kati