Wann brauchen Igel Hilfe?

Ende Oktober / Anfang November gehen Igel in Winterschlaf. Dafür haben sie sich Fettreserven angefressen – was besonders für spätgeborene Igel eine Herausforderung sein kann. Solltet ihr einen Igel sehen, der noch sehr klein ist, gilt folgende Regel: Er muss bis Ende Oktober mindestens 600, besser 700 Gramm wiegen, um gut durch den Winter zu kommen.

Igel gefunden – was nun?

Igel dürfen nicht einfach mitgenommen werden – außer, sie brauchen tatsächlich unsere Hilfe. Das ist der Fall bei offensichtlich krank wirkenden oder verletzten Tieren, bei solchen, die apathisch herumliegen oder torkeln und sich nicht mehr einrollen, und eben bei jungen Tieren kurz vor dem Winterschlaf, die oben genanntes Gewicht nicht erreicht haben.

Einen unterkühlten Igel erkennt ihr daran, dass die Bauchseite deutlich kälter ist als eure eigene Hand. Als Soforthilfe könnt ihr ihn auf eine handwarme Wärmflasche setzen und beides in ein Handtuch einwickeln.

Selber aufnehmen oder Hilfe suchen?

Igel selber in Pflege zu nehmen ist schwierig – sie sind oft von Parasiten befallen und brauchen professionelle Hilfe, müssen rund um die Uhr überwacht werden. In vielen Fällen ist es besser, sich an Igelstationen zu wenden, die das notwendige Know-how haben. In Österreich gibt’s Auskunft und Beratung über die Igelhilfe Österreich (www.igelhilfe.net), in Deutschland etwa über www.lbv.de, darüber hinaus gibt es lokale Wildtierhilfen oder private Pflegestellen, die Erfahrung mit der Betreuung von Igeln haben. Auf www.wildtierhilfe-wien.at/pflegestellen-in-oesterreich findet ihr eine Übersichtskarte mit Adressen in Österreich.

Wann ist ein Aufnehmen nicht nötig?

Solltet ihr im Oktober oder November einen zu kleinen Igel sehen, die Witterung aber noch mild sein, reichen oft unterstützende Maßnahmen: ein Unterschlupf im Garten (Laubhaufen, Igelhaus, …), ein Schälchen Wasser (niemals Milch!) und eine Zufütterung mit speziellem Igelfutter (kein Obst oder Gemüse!).