Welcher Nistkasten für welchen Vogel?
Wenn ihr die Möglichkeit habt, in eurem Garten einen Nistkasten aufzuhängen, ist jetzt die richtige Zeit dafür, denn im Jänner und Februar sind unsere gefiederten Freunde schon fleißig dabei, sich mit Gesang ihre Territorien für die kommende Brutsaison zu erobern.
Je nachdem, welcher Vogel sich bei euch einnisten soll, habt ihr bei den Kästen die Auswahl zwischen unterschiedlichsten Formen und Größen. Die zwei wichtigsten Bauarten wären einerseits klassische Nistkästen mit Einflugloch (für Höhlenbrüter), und andererseits offene / halboffene Kästen für Nischenbrüter. Bei ersteren entscheidet darüber hinaus die Größe des Einfluglochs, für welche Vögel sie geeignet sind. Hier ein Überblick:
Klassische Nistkästen
- Einflugloch 28 mm: Blaumeise, Tannenmeise
- Einflugloch 32 mm: Kohlmeise, Haubenmeise
- Einflugloch 34 mm: Spatzen (Feldsperling, Haussperling), Kleiber, Gartenrotschwanz
- Einflugloch 45 mm: Star, Buntspecht
Natürlich können kleine Vögel auch in Nistkästen mit einem größeren Einflugloch nisten, beliebter (weil sicherer für sie) sind aber Einfluglöcher, die ihrer Körpergröße entsprechen.
Sofern man den Nistkasten nicht wind- und wettergeschützt anbringen kann, empfiehlt es sich, das Einflugloch nach Südosten/Osten oder Norden auszurichten, also abgewandt von der Wetterseite (Westen) und auch nicht Richtung Süden (es sei denn, der Kasten hängt im Schatten). Der Kasten sollte mindestens in Augenhöhe hängen (dann kann man ihn auch komfortabel kontrollieren und reinigen); ansonsten ist höher natürlich immer besser, um vor Fressfeinden zu schützen.
Ein Tipp noch zum Kauf: Nistkästen brauchen keine Sitzstange unter dem Einflugloch – im Gegenteil, diese erleichtern es nur Nesträubern, dort Halt zu finden, deshalb sollte man einen Nistkasten ohne Stange kaufen (oder diese absägen).
Halbhöhlen (halboffene Nistkästen)
Rotkehlchen, Zaunkönig, Bachstelze, Amsel, Hausrotschwanz, Gartenrotschwanz
Da die Nester in einer Halbhöhle im Gegensatz zum geschlossenen Nistkasten ungeschützt sind, sollte man diese Art von Nistkästen immer sehr versteckt anbringen – etwa weit genug hinten unter einem Hausdach, oder getarnt durch Kletterpflanzen (z.B. in einer Efeu-Wand).
Wie so eine Halbhöhle ausschaut, seht ihr z.B. hier: wildtier herz Nistkasten >>>
Spezial-Nistkästen
Im Handel findet man darüber hinaus noch zahlreiche Spezial-Nistkästen – etwa künstliche Schwalbennester, Fassadennistkästen für Mauersegler oder große Kästen für Steinkauz, Waldkauz oder Schleiereule. Für den üblichen Hausgarteneinsatz sollte man aber mit den klassischen Nistkästen und Halbhöhlen schon viele Vogelarten abdecken.
Da Spatzen gerne in Kolonien brüten, gibt es für sie Spezial-Nistkästen mit mehreren Höhlen und Einfluglöchern. Man kann aber auch einfach mehrere Nistkästen mit Einflugloch 34 mm nebeneinander hängen.
Was habt ihr für Erfahrungen mit nistenden Vögeln im Garten gemacht?