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Garten, Natur

Wildrosen für den naturnahen Garten

In der Natur blitzen sie jetzt wieder aus Gehölzstreifen hervor: leuchtend rote oder orange Hagebutten. Die Früchte der Wildrosen sind wichtige Nahrung für viele Tiere, schmecken aber auch uns Menschen, etwa in Tee (Rezept hier >>>) oder Marmelade.

 

Im Hausgarten haben Wildrosen nicht den besten Ruf: Sie sind sehr stachelig, viele Arten wuchern mit Ausläufern, und sie blühen natürlich nicht so lange und üppig wie gezüchtete Rosensorten.

 

Was für Wildrosen spricht

Ich möchte hingegen die Vorteile betonen, vor allem, wenn man auf einen naturnahen und pflegeleichten Garten Wert legt: Sie sind günstig in der Anschaffung, sehr gesund und robust, müssen weder geschnitten noch gegossen noch gedüngt werden, sie wachsen sehr schnell und bieten nicht nur mit ihren Hagebutten Nahrung für Säugetiere, sondern davor schon für Insekten mit ihren Blüten in Form von Pollen und Nektar (was bei gezüchteten Sorten mit gefüllten Blüten leider gar nicht der Fall ist). Und die stacheligen Zweige bieten Vögeln einen geschützten Raum zum Nisten.

 

Was die Ausläufer betrifft, so gibt es auch Arten von Wildrosen, die diese nicht oder wenig bilden; manchmal will man aber auch Ausläufer haben, etwa, wenn man mit Sträuchern einen Hang befestigen möchte und die Wurzeln das Erdreich zusammenhalten sollen (siehe dazu meinen Beitrag hier >>>).

 

Artenvielfalt

Es gibt für jeden Zweck und jede Größe auch passende Wildrosenarten; hier die wichtigsten im Überblick:

 

  • Kriech-Rose (Rosa arvensis)
    Eine etwa einen halben Meter bis einen Meter kleine Rose mit kriechendem Wuchs, die sich als Bodendecker eignet, auch auf Böschungen oder über Mauern hängend. Sie bildet keine Ausläufer, bewurzelt aber an Absenkern. Die Kriech-Rose verträgt von allen Wildrosen den meisten Schatten, kann auch als Unterwuchs in lichten Hecken wachsen. Sie blüht weiß im Juli.

 

  • Hunds-Rose (Rosa canina)
    Ein Strauch von zwei bis drei Metern Höhe (wird eher breiter als hoch) mit blassrosa Blüten von Juni bis Juli. Ausläuferbildend (deshalb auch ein guter Bodenbefestiger).

 

Hunds-Rose Wildrose Obst Garten Strauch Hecke Ausläufer

Rosa canina

  • Essig-Rose (Rosa gallica)
    Kleinstrauch (bis ein Meter) mit starker Ausläuferbildung; gut für großflächige Begrünungen auf lehmigen Böden (sandige, leichte Böden verträgt diese Rose nicht so gut). Die Essig-Rose blüht dunkelrosa von Juni bis Juli.

 

Essig-Rose Wildrose Obst Garten Strauch Hecke Ausläufer

Rosa gallica

  • Bibernell-Rose (Rosa pimpinellifolia)
    Auch das eine niedrige, durch dichte Ausläufer dickichtartig wachsende Rose (ein halber bis ein Meter hoch); mit weißen Blüten von Mai bis Juni. Verträgt keinen Schatten, aber dafür Hitze und Trockenheit und wächst auch auf sandig-steinigen oder schottrigen Böden. Ein Bodenbefestiger für Extremstandorte!

 

  • Wein-Rose (Rosa rubiginosa)
    Ein Strauch von zwei bis drei Metern Höhe, der keine Ausläufer treibt! Hellrosa Blüten von Juni bis Juli. Gerne auf schweren Böden (Lehm, Ton).

 

  • Apfel-Rose (Rosa villosa)
    Wächst ein bis zwei Meter hoch und blüht rosa von Juni bis Juli. Im Gegensatz zur Wein-Rose bildet sie Ausläufer (aber wenige) und wächst auf trockenen Sand- oder Steinböden.

 

  • Blau-Grüne Rose (Rosa vosagiaca)
    Der Name bezieht sich auf die Blattfarbe. Der ein bis zwei Meter hohe Strauch blüht leuchtend rosa im Juni und Juli und bildet keine Ausläufer.