
Wildvögel füttern: Wer frisst was?
Unsere gefiederten Freunde haben es in diesem Winter besonders schwer, denn 2018 waren durch die frühen warmen Temperaturen viele Samen und Beeren schon viel zeitiger reif als normalerweise – und reichen nun vielerorts nicht, um Wildvögeln bis in den Frühling Nahrung zu bieten.
Für die kalten Nächte brauchen Vögel aber viele Kalorien, um ihre Körpertemperatur aufrechterhalten zu können. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Futterstellen am späten Nachmittag und am frühen Morgen gefüllt sind.
Welcher Vogel braucht welches Futter?
Ich höre immer wieder von Leuten „Die Vögel schmeißen eh nur alle Körner auf den Boden, so hungrig können sie nicht sein“. Das liegt aber häufig daran, dass wahllos eine (möglichst preisgünstige) Futtermischung gekauft wird, die von den Herstellern oft mit vielen Getreidekörnern (v.a. Weizen) „gestreckt“ ist – ein billiger Rohstoff, der aber von vielen Vögeln nicht gefressen werden kann, weil sie nicht den geeigneten Schnabel zu Knacken der Körner haben.
Zu meinen Futtersäulen kommen hauptsächlich Meisen und Spatzen. Sie fressen gerne Sonnenblumenkerne und Erdnüsse, deshalb biete ich mittlerweile fast nur noch das an (neben Fettfutter in speziellen „Erdnussbuttergläsern“ für Vögel, siehe Beitrag hier >>>). Damit decke ich auch Geschmäcker von vielen anderen Vogelarten – wie Fink, Gimpel, Specht oder Kleiber – ab. Weichfutterfresser wie Amseln oder Rotkehlchen mögen hingegen Äpfel, Rosinen oder Haferflocken (und fressen diese lieber vom Boden als vom Futterhäuschen).
Nur im Winter?
Die Faustregel „nur bei geschlossener Schneedecke füttern“, die ich noch aus meiner Kindheit kenne, ist übrigens laut vielen Expertinnen und Experten überholt: Durch das massive Insektensterben finden Wildvögel oft auch im Sommer zu wenig Nahrung, weshalb eine ganzjährige Fütterung empfohlen wird (siehe dazu Beitrag hier >>>).
Was ihr – neben dem Vergnügen, die Vögel bei Fressen beobachten zu können – davon habt? Nun, Wildvögel helfen im Garten zum Beispiel bei der Schädlingsbekämpfung, indem sie Raupen und Läuse fressen. In eure Gärten könnt ihr sie nicht nur mit Futter- und Wasserstellen locken, sondern auch mit Nistmöglichkeiten und Wildpflanzen, die ihnen als Nahrung dienen (siehe dazu den Beitrag über die Naschhecke für Mensch und Tier >>>).
An mein Futterhaus kommen nur Blaumeisen. Sie fressen aber nichts, sondern machen nur einen mords Lärm, als möchten sie mir sagen, dass ihnen das Buffet nicht zusagt. Die für die Amseln bereit gestellten Rosinen, werden vermutlich von Mäusen gefressen. Es ist ein Elend mit der Fütterei bei mir!
Viele Grüße von
Margit
Liebe Margit,
hast du ein offenes oder geschlossenes Futterhaus? Ich hab mal beobachtet – bei einem geschlossenen -, dass eine Meise das nicht kapiert hat, dass sie unten zur Öffnung muss, wo das Futter rauskommt, sondern nur oben an die Scheibe geklopft hat, wo sie die Körner gesehen hat. 😛
Liebe Grüße, Kati